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MUSOL - SOLidaridad con las MUjeres

 

Solidarität mit den Frauen!

Schwerpunkte: Unterstützung der Frauen des Bergwerksektors und deren Kinder, Stipendienvergabe, Rechtsberatung, psychologische und gesundheitliche Betreuung, politisches Lobbying

MUSOL - „SOLidaridad con las MUjeres“ - ist eine bolivianische Organisation, die seit 2004 in Potosí tätig ist. Ihr Ziel ist es, zu alternativen Entwicklungsprozessen beizutragen, welche die Armut und Ungleichheit im Schatten des „Cerro Rico“ reduzieren.

     

Die Organisation kämpft um die Einhaltung der Menschen- und Arbeitsrechte und die Einführung einer Sozial- und Wirtschaftspolitik, die den Reichtum der „Mineria“ gerechter verteilt und damit den Ärmsten zugutekommt. MUSOL setzt bei den am stärksten benachteiligten Mitgliedern der Gesellschaft, den Frauen und Kindern, an.

       

Ausgangslage

 

Potosí ist mit 4.067 Metern über dem Meeresspiegel die höchstgelegene Stadt der Erde. Einst war Potosí eine der reichsten Städte der Welt, heute dagegen ist sie eine der ärmsten Boliviens. Seit jeher bestimmt der "Cerro Rico", der reiche Berg, und der Bergbau das Schicksal der Menschen vor Ort.

   

Heute ist die „Mineria“ der wichtigste Wirtschaftszweig im ärmsten Teil Boliviens. 15.000 Menschen schuften täglich im Berg. Alleine 2010 wurden Bodenschätze im Wert von 1.766 Mio € geschürft. Die hohen Profite gehen allerdings hauptsächlich an multinationale Konzerne. Auf die Arbeits- und Lebensbedingungen der "Mineros" und ihrer Familien wird dabei ebenso wenig geachtet wie auf den Umweltschutz. Arbeits- und Menschenrechte werden in diesem Millionengeschäft massiv mit Füßen getreten.

    

Problem Bergbau

Fehlende Sicherheitsvorkehrungen und menschunwürdige Arbeitsbedingungen führen dazu, dass die „Mineros“ früh an ihrer Arbeit sterben. In seiner Geschichte forderte der Bergbau im „Cerro Rico“ bereits sieben Millionen Tote. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Minenarbeiter liegt bei 35 Jahren. In den Jahren 2009 und 2010 gab es durchschnittlich zwanzig Todesfälle im Monat. Vier davon waren durchschnittlich Unfälle, sechzehn Erkrankungen, welche durch die Arbeit verursacht wurden. Die häufigste Krankheit ist die als „Mal de Mina“ bezeichnete Silikose (Staublunge).

     

Ziele

    

Ziel unserer Arbeit ist nicht die Vergabe von Almosen, sondern die Solidarität und Kooperation mit den Betroffenen. Diese stehen bei MUSOL im Vordergrund und die Betroffenen bestimmen selbst mit, welche Themen forciert werden.    

  

Umsetzung

 

MUSOL unterstützt – unter anderem mit Hilfe von INTERSOL - mehr als 500 Frauen und ihre Familien in Potosí. Sie ist jedoch nicht die große Organisation mit beeindruckender Infrastruktur, die sich viele darunter vorstellen.

   

"Wir sind aufgrund finanzieller Beschränkungen wenige die hier arbeiten, aber wir arbeiten mit dem Herzen", sagt die Leiterin Lic. Paulina Ibeth Garabito über die Arbeit ihrer Organisation.

      

Das kleine Team besteht aus einer Sozialarbeiterin, einer Krankenschwester und einer Buchhalterin. In den von MUSOL betriebenen Kinderhorten arbeiten zusätzlich ProfessorInnen, Köchinnen und Studierende.

      

Anfangs fanden die Versammlungen MUSOLs im Wohnzimmer der Leiterin statt. Mittlerweile verfügt die Organisation über einen Raum mit fünf geschenkten Computern und einer kleinen Sitzmöglichkeit für Besprechungen. Trotz der knappen finanziellen Ressourcen schafft es MUSOL mit ihrem unermüdlichen Einsatz für bessere Lebensbedingungen und Rechte das Vertrauen von immer mehr betroffenen Frauen zu gewinnen und sie in ihrem Alltag zu unterstützen.

   

Arbeitsschwerpunkte

  • psychologische  und Rechtsberatung
  • Zugang zu Gesundheitsvorsorge
  • Ausbildung und Alphabetisierung
  • Einkommensentwicklung
  • Kinder- und Jugendförderung im Rahmen von Kinderhorten und Stipendien
  • Verbreitung von Informationen
  • Anklage von Missständen
  • Organisation von öffentlichen Veranstaltungen als Plattform für die betroffenen Frauen

Unterstützte Gruppen

 

Witwen

Aufgrund der niedrigen Lebenserwartung der Bergwerksarbeiter von rund 35 Jahren sind viele Frauen in Potosí schon sehr früh verwitwet. Meist sind sie es, die nach dem Tod ihrer Ehemänner für eine große Familie verantwortlich sind. Viele von ihnen sind schlecht ausgebildet und können weder lesen noch schreiben. Die Armut führt dazu, dass auch die Kinder sehr oft, oft in den Minen, arbeiten gehen. Meistens wohnen die Familien in kleinen, baufälligen Zimmern. Ein weiteres, durch die Armut verursachtes Problem ist die Unterernährung der Kinder.

 

Guardabocaminas - Bewacherinnen der Berge

Die Guardabocaminas bewachen Tag und Nacht, 365 Tage im Jahr, die Minen „Cerro Rico“ und versorgen die Bergleute mit diversen Hilfsmitteln. Fürdie harte Arbeit gibt es oft keine Arbeitsverträge und nur sehr niedrige Löhne, die meistens nicht zum Lebensunterhalt ausreichen. Mit ihren Familien leben sie in unmenschlichen Behausungen ohne Strom, sanitären Anlagen und sauberem Trinkwasser, in denen auch Geräte und Sprengstoff der Minen lagern. Viele Frauen werden zudem Opfer von Überfällen und sexuellen Übergriffen.

 

Palliris - Steinklopferinnen

Palliris sind Steineklopferinnen, die den kargen Abfall der Minen bearbeiten, um die letzten Mineralien zu gewinnen. Trotz schwerster Arbeit haben diese Frauen keine soziale Absicherung und erhalten nur einen Lohn, wenn sie Mineralien finden. Sie sind eine aussterbende Gruppe, da es für sie aufgrund der Effizienz neuer technischer Geräte kaum noch Arbeit gibt.

   

 

Weitere Infos

 

Infofolder MUSOL

Interview Ibeth Garabito Ovando (Leiterin Musol)

Studie (spanisch) Las Guardas bocaminas del Cerro Rico de Potosí

Hompage (spanisch) MUSOL

 


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